Der Sandmann fährt mit einem Fischkutter über das Meer
Foto: Arnim Gießmann | Quelle: Quelle: rbb

Sandmann-Folge 233, Fischkutter/Nebel, 1981 - Fischkutter/ Nebel

Im Jahre 1981 wagte sich ein Abenteurer auf hohe See und tuckerte einen Leuchtturm an, wo ihn der Wärter mit seinem Sohn Hein empfing. Der Sandmann hatte seinen Kutter durch dichten Nebel zu manövrieren, doch dies meisterte er glänzend.

Der Zuschauer sollte meinen, hier würde den Kindern fern von Tagesereignissen lediglich ein Stück friedlicher Romantik und verträumte Nostalgie demonstriert. Weit gefehlt! Denn der Steuermann aus dem Märchenland führte etwas mit, was selbstverständlich auch auf Fischkuttern zu finden war: das Staatsymbol des untergegangenen deutschen Staates. Und dies könnte aus heutiger durchaus Anstoss erregen! Doch eigentlich war es keine Fahne, die kraftvoll und fröhlich im Winde wehte, sondern eher ein Wimpel, der schlaff darnieder hing. Und im Nebel sowieso kaum erkennbar war. Waren die Sandmann-Schöpfer hier etwa gewitzte Widerständler, die pfiffig ihr Quentchen Querdenken einbauten? Man lese das Szenarium: Als der Akteur verschwindet, "sind nur noch vereinzelte Nebelschwaden zu sehen." Also - freier Horizont, klarer, lichter Blick. Und im entstandenen Film? Im dichtesten Nebel fuhr Sandmann davon, niederdrückende Melancholie breitete sich aus, Undurchsichtigkeit, Verschwommenheit. Welchen Kurs also steuerte der Sandmann? Eine Harmonika spielte eine Abschiedsweise. Auf die DDR?!