Der Sandmann ist mit einer Landekapsel auf die Erde zurückgekehrt
Foto: Horst Walter | Quelle: Quelle: rbb

- Zum Thema: Im Weltraum

Der Flug in den Kosmos ist ein alter Traum der Menschheit, der reale Weg dorthin indes weniger von Phantasie denn von wissenschaftlich-technischer und organisatorischer Leistungsfähigkeit der Menschen bestimmt.

Die Verwirklichung eines der kühnsten Menschheitsträume fällt historisch in eine Phase der schärfsten Auseinandersetzung der beiden Weltsysteme des 20. Jahrhunderts und ihrer exponierten Supermächte USA und UdSSR. Mit dem Start und der Erdumrundung des ersten Erdsatelliten "Sputnik I", oft auch als "Trabant" (Begleiter) bezeichnet, am 4. Oktober 1957 gelang der Sowjetunion der Vorstoß in den Weltraum. Der 83,6 kg schwere künstliche Himmelskörper erschütterte das Selbstvertrauen der USA nachhaltig, gelang es ihr doch erst reichlich ein Vierteljahr später, am 1. Februar 1958, einen 13,3 kg-Satelliten zu starten.

Der nicht minder euphorisch gefeierte zweite sowjetische "Sputnik", der schon eine halbe Tonne auf die Waage brachte, nahm am 3. November 1957 mit der Hündin "Laika" das erste Lebewesen für immer in den Weltraum. Am 12. November 1959, gut zwei Wochen vor der Geburt des DDR-Fernsehsandmännchens, rückte die UdSSR mit "Lunik II" und einer "harten" Landung dem guten alten Mond auf dem Leib. Die kosmischen Erfolge der Sowjetunion trugen maßgeblich zur Fortschrittsgläubigkeit des Kommunismus bei, prägten nicht zuletzt die Sprache der damaligen sozialistischen Länder und hinterließen auch beim Sandmann deutliche Spuren.