Der Sandmann an einem Lagerfeuer auf dem Zeltplatz
Foto: Gisela Krzywinski | Quelle: Quelle: rbb

Sandmann-Folge 105, Pionierlager, 1970 - Zu Fuß/ Pionierlager

Charakteristisch für die sozialistischen Länder war es, die Kinder bereits frühzeitig in ideologisch ausgerichteten Organisationen zu vereinen.

Hier wurden neben den unvermeidlichen politischen Ambitionen das Gemeinschaftsgefühl gestärkt, interessante Freizeitbeschäftigung vermittelt sowie Sport und Kultur gepflegt. Auch die DDR blieb in dieser Hinsicht mit der "Pionierorganisation Ernst Thälmann" nicht hintenan, die gewiss einige ihrer Gepflogenheiten bei den traditionellen "Pfadfindern" abgelauscht hatte. Höhepunkte waren immer die beiden Sommermonate, in denen sich die Sprösslinge der Werktätigen für zwei, drei Wochen in Pionier- oder Ferienlagern austoben konnten und an der Ostsee oder in den mittelgebirgigen Bergen eine gewaltige Prise Abenteuerromantik schnuppern konnten. Hier war auch der Sandmann gern zu Gast und akzeptierte die, wie es in einer zeitgenössischen Anleitungsbroschüre hieß, "auf den Aufgaben der staatsbürgerlichen Erziehung beruhende kulturelle Tätigkeit ohne Halbheiten, ohne Zugeständnisse an Kitsch und verlogene Pseudoromantik. Da ist kein Platz für imperialistische Unkultur." Und gewiss hatte er auch nichts dagegen, wenn gefordert wurde: "In einem Ferienlager muss es singen und klingen, doch nicht aus den Tonsäulen eines schlagerfanatischen Lagerfunks, sondern überall dort, wo Pioniere zusammen sind."