Der Sandmann in einem Senkrechtstarter
Foto: Gisela Krzywinski | Quelle: Quelle: rbb

Sandmann-Folge 108, Leipziger Messe/Senkrechtstarter, 1970 - Leipziger Messe/ Senkrechtstarter

Zum wiederholten Mal stattete der Sandmann der Leipziger Messe einen Besuch ab. Diesmal traf er mit einem technisch geradezu umwälzenden Luftfahrzeug ein und wurde vom "Messemännchen" eingewunken.

Die nahezu euphorische Entwicklung dieser neuartigen Senkrechtstarter wurde in den 50er Jahren vor allem von den USA, England, Frankreich und der UdSSR betrieben und trat zu Anfang der Sechziger in beiden konkurrierenden Machtblöcken der Welt in ihr Versuchsstadium, vor allem im militärischen Bereich. Die "VTOL-Flugzeuge" ("vertikal take off and landing") benutzten zur Auftriebserzeugung nicht nur Tragflügel, sondern auch senkrecht gerichtete Luftstrahlen oder schwenkbare Propeller- bzw. Strahltriebwerke. Damit entfielen lange Start- und Landebahnen, nachteilig wirkten sich die erforderlichen starken Triebwerke für den Start aus, die immense Massen und dadurch bedingten großen Treibstoffverbrauch im waagerechten Flug mit sich brachten und nur geringe Zuladungen zuließen. Der Sandmann der DDR benutzte für seinen Rundflug über der Leipziger Innenstadt und das neue Uni-Hochhaus eine Cadet 500 der französischen Firma "Nord", 1966 in nur zwei Exemplaren gebaut. Das eine wurde lediglich für statische Tests benutzt, während das andere sich am 23. Juli 1968 ein einziges Mal in die Luft erhob. Dann wurde das Projekt abgebrochen. Später wurde es generell wieder ruhig um diese Flugapparate, zu einem wirklichen Serienbau ist es, zumindest im zivilen Bereich, nie gekommen.