Der Sandmann in einem Triebwagen
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Sandmann-Folge 23 Triebwagen/Schienenbus, 1962 - Triebwagen/ Schienenbus

Wenn einige in diesem Gefährt auch die Berliner S-Bahn zu erkennen meinten und im Drehbuch von einem "Eisenbahntriebwagen" die Rede war, so handelte es sich bei dem kleinen Zug, den der Sandmann so würdevoll steuerte, doch eindeutig um den berühmten Schienenbus, der Ende der 50er Jahre auch in der DDR seinen Einzug hielt.

Als VT 70 hatte die Deutsche Reichsbahn diesen Typ eines zweiachsigen dieselmechanischen Triebwagens, der die Vorteile eines Autobusses und eines Eisenbahnwagen vereinen sollte, bereits in den 30er Jahren serienreif entwickelt. Durch den Ausbruch des 2. Weltkrieges dienten die wenigen gebauten Fahrzeuge jedoch nur noch militärischen Zwecken. Nach Kriegsende trieben beide deutsche Staaten die Weiterentwicklung voran, um den Verkehr auf Nebenstrecken moderner und attraktiver zu gestalten.

In der DDR tat dies der VEB Waggonbau Bautzen, der schließlich den VT 771/772 mit seinen 180 PS und 90 km/h vor allem in ländlichen Gebieten einsetzte. Nicht zuletzt deshalb bekam er den Namen "Schweineschnäuzchen" oder "Ferkeltaxi" verpasst. Auch im Westen boten sich viele Spitznamen für das populäre Verkehrmittel an, dessen verbreitetste Variante aus Uerdingen stammte: "Knötterich", "Schüttelbus", "Roter Brummer", "Nebenbahnretter", "Limburger Zigarre", "Eierkopf", "Blutblase", "Eiterbeule" oder "Pfeffi". Manchmal hieß er tatsächlich auch "Sandmann".