Der Sandmann an der Straßenbahn
Foto: Hans-Joachim Konang | Quelle: Quelle: rbb

Sandmann-Folge 43 Straßenbahn/Kindergarten, 1965 - Straßenbahn/ Kindergarten

Der Anblick dieser Straßenbahn, deren Kurbel der Sandmann im Jahre 1965 hurtig betätigte, war den Kindern in vielen Städten der DDR wohlvertraut, so in Berlin, in Karl-Marx-Stadt, in Plauen, in Rostock, Dresden oder in Halle/Saale.

Hielten nach dem Krieg zunächst alte, aufgepäppelte Vorkriegswagen den städtischen Schienenbetrieb aufrecht, begann 1950 der Neubau von Trieb- und Beiwagen in Werdau, Halle-Ammendorf, Berlin-Johannisthal und Gotha unter der gemeinsamen Typenbezeichnung "LOWA". Seit 1957 wurden Straßenbahnen in der DDR nur noch vom VEB Waggonbau Gotha in mannigfaltigen Varianten unter der allgemeinen Bezeichnung "ET" (Einheitsstraßenbahn-Triebwagen) bzw. "EB" (Einheitsstraßenbahn-Beiwagen) produziert.

Kurz vor dem Ende des ostdeutschen Straßenbahnbaus kurbelte der Sandmann diese Tradition als Erinnerung gleichsam fest, denn seit dem Jahre 1968 wurden im Rahmen der RGW-Vereinbarungen in der DDR nur noch tschechische Tatra-Triebwagen neu eingesetzt. Vielleicht wurde dieses traurigen Anlasses wegen in dieser Folge das Sandmann-Lied das erste Mal nicht gesungen. Es wurde, wie übrigens in zwei späteren auch, nur als instrumentale Fassung für mögliche Trauerfälle produziert und sollte sozusagen "Eventualitäten" vorbeugen.